Du möchtest wissen, für welche Suchbegriffe deine Website bei Google gefunden wird? Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Werkzeuge. Das schöne: die beste Methode ist sogar kostenlos.
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👱 Über den Autor:Michael Hohenleitner ist SEO-Berater, Coach, Data Analyst und geschäftsführender Gesellschafter der StrategieVier GmbH. Davor war er bei namhaften Unternehmen wie Sixt und SportScheck als Senior SEO Manager tätig.
Keyword-Analyse mit der Google Search Console
Das beste Tool, um deine Keywords zu sehen, fliegt etwas unter dem Radar. Dabei ist es sogar kostenlos.
Die Google Search Console (kurz: GSC) gibt dir detaillierte Einblicke über (fast) alle Keywords, für die deine Website in der Google Suche angezeigt wird. Da das Tool von Google selbst ist, sind Qualität und Quantität der Daten deutlich besser als bei kommerziellen Tools, die keinen Zugriff auf die tatsächlichen Daten der Google Suche haben.
Wie funktioniert das Keyword-Tracking bei der Search Console?
Das Prinzip wie Keywords in der Search Console landen ist ganz einfach: sobald eine Person eine Suchanfrage bei Google stellt und deine Seite dafür angezeigt wird, siehst du das im sogenannten Leistungsbericht der Google Search Console.

Dabei gibt es jedoch ein paar Einschränkungen: beleidigende oder personenbezogene Suchbegriffe werden aus den Daten herausgefiltert. Davon können über 20 % der Suchanfragen betroffen sein:

So findest du Keywords, für die deine Seite rankt, in der Search Console
1. Google Search Console einrichten
Um Zugriff auf die Keyword-Daten zu bekommen, muss die Google Search Console für deine Website eingerichtet werden. Erst dann werden die Daten von Google für deine Website erhoben. Um die GSC einzurichten, gibt es unterschiedliche Methoden:
- HTML-Datei hochladen
- HTML-Tag in die Seite integrieren
- Über den Google Analytics-Tracking-Code
- Über den Google Tag Manager
- Per Domainnamen-Anbieter
Wird eine Website erstmalig in der Search Console hinzugefügt, kann es ein paar Tage dauern, bis du die ersten Keyword-Daten siehst. Auch wenn es zunächst etwas mühselig ist und Geduld erfordert, empfehle ich dir unbedingt, die Search Console für deine Website einzurichten. Sie zeigt dir nicht nur die Keywords, sondern gibt dir auch wichtige Hinweise über den technischen Zustand deiner Website.
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2. Leistungsbericht aufrufen
Wenn deine Website in der Google Search Console hinterlegt ist, gehst du wie folgt vor, um die Keywords zu finden, für die deine Seite rankt:
Rufe die Google Search Console auf (logge dich ggf. mit dem Google-Konto mit dem die Seite in der GSC angelegt wurde ein) und wähle deine Seite im Dropdown mit den Properties oben links:

Anschließend wählst du entweder links im Menü den Punkt “Google Suche-Ergebnisse” oder oben rechts über dem Diagramm “Vollständiger Bericht“.
Nun gelangst du in den Bereich, in dem in der Tabelle die Suchanfragen, für die deine Website rankt, angezeigt werden. Die Tabelle findest du unterhalb des Diagramms:

Du hast hier zahlreiche Möglichkeiten die Daten zu filtern oder die Ansichten anzupassen.
3. Nach einem bestimmten Keyword suchen
Du möchtest wissen, ob deine Website zu einem bestimmten Suchbegriff gefunden wird? Dazu kannst du die Filter oberhalb des Diagramms verwenden:
Klicke auf das + um einen neuen Filter zu setzen. Wähle “Suchanfrage” aus, um die Daten auf das gewünschte Keyword zu filtern.

Du hast vier Möglichkeiten, diesen Filter zu verwenden:
- “Suchanfragen mit” = Der Suchbegriff muss in irgendeiner Form enthalten sein. Würde ich diesen Filter mit dem Begriff SEO verwenden, würden auch Keywords wie SEO Maßnahmen oder SEO Tools angezeigt werden. Der Filter eignet sich gut, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie gut die Seite zu einem bestimmten Thema (in meinem Beispiel SEO) gefunden wird.
- “Suchanfragen ohne” = Der eingegebene Begriff ist nicht in den Suchanfragen enthalten. Dieser Filter ist praktisch, wenn du wissen möchtest, wie gut deine Website für Keywords gefunden wird, die nicht deinen Markennamen enthalten (sogenannte Nonbrand Keywords).
- “Exakte Anfrage” = Es wird ausschließlich das Keyword angezeigt, dass du eingegeben hast. Der Datensatz wird so auf die eine Zeile reduziert, die den gesuchten Begriff enthält.
- “Benutzerdefiniert (Regex)” = eher was für fortgeschrittene User. Mit regulären Ausdrücken (regular expressions, kurz Regex) können komplexe Bedingungen für den Filter formuliert werden. Beispielsweise, dass nur Suchbegriffe angezeigt werden, die mindestens 3 Wörter beinhalten. Probiere es mal mit folgendem regulären Ausdruck aus:
([^” “]*\s){3,}?

Übrigens: Falls es dir nicht ohnehin schon aufgefallen ist: Der Filter verändert nicht nur die Tabelle mit den Keywords, sondern auch das Diagramm darüber. So kannst du sehen, wie viele Klicks deine Seite über die jeweiligen Keywords bekommen hat.
Damit sollte deine Frage “Für welche Keywords rankt meine Seite?” schon beantwortet sein. Wenn du tiefer einsteigen möchtest, lese direkt weiter und du lernst:
- Was es mit den Metriken Impressionen, CTR und Position auf sich hat
- Welche Seite für welches Keyword rankt
- Welche Alternativen es zur Google Search Console gibt
Die Keyword-Metriken in der Google Search Console
Wenn du den Leistungsbericht der Google Search Console aufrufst, sind standardmäßig zwei Metriken im Diagramm und in der Tabelle sichtbar:
Impressionen in der Google Search Console bezeichnen die Anzahl der Male, die eine Webseite in den Suchergebnissen von Google angezeigt wurde, während Klicks die Anzahl der Male darstellen, die ein Nutzer auf das Suchergebnis geklickt hat, um zur Webseite zu gelangen.
Mit einem Klick auf die Bereiche durchschnittliche CTR und Durchschnittliche Position kannst du weitere Metriken dem Diagramm und der Tabelle hinzufügen.

Die “Durchschnittliche CTR” (Click-Through-Rate) ist der Prozentsatz der Impressionen, die zu Klicks geführt haben. Die “Durchschnittliche Position” hingegen gibt den durchschnittlichen Rang Ihrer Webseite in den Suchergebnissen von Google für alle Suchanfragen an, die zu einer Impression deiner Webseite geführt haben.

Mithilfe der Impressionen kannst du nun abschätzen, wie gut die Sichtbarkeit deiner Website bei Google ist. Entscheidend für den SEO-Erfolg sind aber am Ende immer die Klicks.
So siehst du, welche Seite für ein bestimmtes Keyword rankt
In den allermeisten Fällen besteht eine Website aus mehreren Unterseiten, die alle für Keywords ranken können. Wenn du wissen möchtest, welche deiner Unterseiten für ein bestimmtes Keyword rankt, kannst du das ganz einfach in der Search Console tun.
Klicke dazu einfach das gewünschte Keyword in der Tabelle der Search Console an. Nun filtert die Console die Tabelle auf dieses Keyword. Das erkennst du daran, dass über dem Diagramm der Filter mit diesem Keyword erscheint.
Um zu sehen, welche Seite für dieses Keyword rankt, klicke oben in der Tabelle auf “Seiten”:

Du siehst jetzt einen Tab der Tabelle, in der alle URLs aufgelistet sind, die für dieses Keyword ranken:

So siehst du, für welche Keywords eine bestimmte Seite rankt
Vielleicht kannst du es dir schon denken, die eben beschriebene Methode funktioniert auch umgekehrt:
Wenn du zuerst in den Tab “Seiten” in der Tabelle wechselst, und dann eine URL anklickst, setzt die GSC auch einen Filter.

Dieses Mal beschränkt der Filter die Daten auf alle Werte (inkl. der Keywords), die zu dieser URL gehören.
Wechselst du anschließend in den Tab “Suchbegriffe” siehst du nur die Keywords, für die diese URL rankt:

Auf diese Weise verschaffst du dir schnell einen Überblick, über die Keywords, für die deine Seite in Google gefunden wird.
So siehst du, wie sich deine Rankings mit der Zeit entwickelt haben
Was es mit der Metrik “Durchschnittliche Position” auf sich hat, haben wir ja oben schon gezeigt. Diese Metrik lässt sich nutzen, um zu sehen, wie sich das Ranking für ein bestimmtes Keyword im Zeitverlauf entwickelt hat.
Zunächst musst du die Daten auf ein bestimmtes Keyword filtern. Anschließend wählst du im Diagramm lediglich die Metrik “Durchschnittliche Position” aus. Die orange Linie zeigt dir jetzt den Verlauf der Position dieses Keywords in der Google Suche an:

Dabei gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten:
- Es werden nur Daten angezeigt, wenn deine Seite für dieses Keyword gerankt hat, UND jemand danach gesucht hat, der deine Seite gesehen hat (= eine Impression ausgelöst wurde). Rankt deine Seite an manchen Tagen nicht, oder es wurde nicht nach diesem Keyword gesucht, ist im Diagramm eine Lücke.
- Die Zählweise, wie Google die Positionen zählt, weicht möglicherweise von anderen Tools oder deiner persönlichen Art zu zählen ab. Klingt kompliziert, ist es auch. Eine detaillierte Anleitung dazu findest du in der Search Console Dokumentation von Google.
- Desktop und Mobile: In der Search Console werden die Werte von Desktop und Mobile zwar unterschiedlich erhoben, in der Standard-Ansicht aber gemittelt dargestellt. Mit einem Filter kannst du dir Desktop- und Mobile-Daten getrennt anzeigen lassen (dasselbe gilt für Länder):

Damit müsstest du das Rüstzeug haben, die Rankings deiner Website in der Search Console zu beobachten. Werfen wir nun noch einen Blick auf Alternativen zur Google Search Console:
Alternativen zu Google Search Console
Wenn die GSC das beste Tool zum Prüfen der Rankings ist, warum dann überhaupt noch über Alternativen sprechen?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
- 🔍 Wettbewerbsanalyse: Die Search Console zeigt dir nur Daten für deine eigene Website an. Möchtest du wissen, für welche Keywords deine Wettbewerber ranken, brauchst du ein anderes Tool.
- 📉 Saisonalitäten: Da die Daten in der Search Console von echten Usern kommen, kann es passieren, dass die Daten unvollständig sind, wenn das Thema deiner Website gerade keine Saison hat.
- 📊 Darstellungen und Metriken: Manche Anbieter haben Nutzeroberflächen, die intuitiver sind als die Search Console und evtl. spannende Metriken (z.B. Ranking-Veränderungen) einfacher sichtbar machen als die Search Console.
Solltest du eine Alternative zur Search Console suchen, schau dir mal folgende Tools an:
- Sistrix
- ahrefs
- Xovi
- Semrush
- Searchmetrics

Sie alle funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: ein Set an Keywords wird regelmäßig abgefragt und geprüft, welche Seiten dafür ranken. So kann für jede Domain (Website) ermittelt werden, für welche Keywords sie auf welchen Positionen rankt. Daraus wird dann die sogenannte Sichtbarkeit ermittelt, die sich mit anderen Webseiten vergleichen lässt.

Warum ich die Search Console bevorzuge
Auch wir bei StrategieVier nutzen Tools wie ahrefs. Wenn es aber darum geht, zu sehen, wie sich unsere Webseiten oder die unserer Kunden entwickeln, setze ich doch am liebsten auf die Search Console. Warum?
- Die Search Console ist nicht von einem bestimmten Keywordset abhängig, sondern misst alles, was die User suchen und wofür meine Website angezeigt wird. So erhalte ich die vollständigsten Daten
- Nur die Search Console zeigt mir Metriken wie die tatsächlichen Klicks, die über ein bestimmtes Keyword kommen oder die CTR.
- Die Search Console liefert mir jeden Tag frische Daten (wenn auch mit 2-3 Tagen Zeitversatz), während andere Tools manche Keywords nur 1x pro Woche prüfen
- Die Search Console ist kostenlos, wohingegen andere Tools schnell dreistellige Beträge im Monat kosten
Häufige Fragen rund um Keywords in der Google Search Console:
Wie lange werden die Daten in der Search Console gespeichert?
Google speichert die Daten leider nur 16 Monate. Wie du die Daten länger speichern kannst, zeigen wir die im Beitrag Search Console Daten automatisiert in BigQuery speichern
Wie lassen sich zwei Zeiträume vergleichen?

Wenn du einen Datumsfilter in der Search Console setzt, findest du dort einen Reiter “Vergleichen” dort kannst du vorgefertigte Zeiträume vergleichen oder einen eigenen Vergleichszeitraum definieren. Um eigene Zeiträume einfach mit dem vorherigen Zeitraum zu vergleichen, empfehle ich die Chrome Erweiterung Easy Custom Comparison.
Ist die Search Console ein Ersatz für Google Analytics?
Ganz klar: Nein. Die Search Console misst nur die Klicks, die über die Google Suche auf deine Website kommen. Webanalyse Tools wie Google Analytics messen auch, wie viele Menschen über andere Suchmaschinen oder Kanäle (Social Medie, Direktzugriffe etc.) auf deine Webseite kommen.